Die Blumenfee vom Luisenplatz kämpft für Schönheit und gegen Unrat. Dabei hat es Eleanora Terrelonge-Griffith de Franke auch mit steigenden Preisen zu tun.
Der Frühling ist da. Und die Blumenfee vom Luisenplatz hat bereits gelbe Primeln in die Pflanzkübel und die Beete rings um den Brunnen gezaubert. Frühmorgens, wenn dort noch wenig Betrieb herrscht, zupft sie schon abgestorbenes Gras vom Winter aus den Beeten und schneidet Stauden zurück. Auch der von Passanten hinterlassene Unrat wandert in ihre zwei bereits gut gefüllten Müllsäcke auf der Schubkarre.
Eigentlich heißt die Blumenfee Eleanora Terrelonge-Griffith de Franke – oder nennt sich nur kurz Ele. Extra für das Blickpunkt-Bild nimmt sie ihr buntes Kopftuch ab, damit ihre silberweißen Braids, fein geflochtene Zöpfe, zum Vorschein kommen. „So kennen mich die Leute“, sagt sie freudig und erzählt, dass sie bereits in Berlin wegen ihrer Tätigkeit erkannt wird.
Vor 13 Jahren war sie mit ihrem Mann, Joerg Franke, aus Sachsen an den Luisenplatz gezogen – eigentlich aus einem Grund. „Ich habe ihn damit überzeugt, weil wir da den Garten gleich vor der Tür haben“, erzählt sie. Aber weit gefehlt. Die wichtige Verbindung zwischen der Fußgängerzone Brandenburger Straße zur Straße nach Sanssouci mit dem Haupteingang zum weltberühmten Schlosspark empfand sie als trist und grau. Für eine Frau aus der Karibik, wie die gebürtige Costa Ricanerin betont, sei das ein Unding gewesen.
Seitdem pflanzt sie nicht nur, sondern schaffte sogar die großen Pflanzkübel rund um den Brunnen an. Ebenso schuf sie 2018 das farbenfreudige Mosaik von drei Königinnen-Kronen am ehemals mit Graffiti bedeckten Betoneingang zur Tiefgarage.
Doch das 13. Jahr erscheint ihr wirklich als Unglücksjahr: „Früher habe ich nach preisreduzierten Pflanzen Ausschau gehalten. Aber jetzt ist alles teuer geworden.“ Denn alle Anschaffungen für ihre freiwillige Arbeit finanziert sie aus eigener Tasche. Ein einmaliges Preisgeld für ihre Aktivitäten steckt sie genau wie Spenden von Gewerbetreibenden in die Verschönerung vom Luisenplatz.
Dann geht ihr Blick sorgenvoll nach oben, zu den dürren Linden am Rand, die gerade absterben. Dort würde sie am liebsten eine andere, beständigere Baumart pflanzen.